Archiv für den Monat: August 2015

Honigtau

Honigtau entsteht indem die Honigbiene im Nadelwald das süße Sekret Lecanien, Aphidina (Blattläuse, insbesondere Rindenläuse = Lachniden und Zierläuse) sowie Auchenorrhyncha (Zikaden) sammeln, umtragen und in Waben zum Honig reifen lassen. Die kleinen Tierchen auf den Bäumen entziehen den Baum den sogenannten Phloemsaft, entnehmen für sich wichtige Proteine und Wassen und geben die Überschüssigen Bestandteile (Kohlenhydrate) in Form von klebrigen Tropfen ab.

Die folgenden Bäume gelten als sehr gute Honigtauspender:
Fichten, Tannen, Lärchen, Föhren, Ahorn, Eichen und Linden.

In den Monaten Juni, Juli, August ist die Hauptsaison für Honigtau. Leider ist nicht jedes Jahr ein gutes Jahr für Waldhonig. Für den Waldhonig gelten noch speziellere Bedingungen als für Blütenhonig(Nektar) .

Viel Honig aus dem Wald gibt es, wenn es sehr lange und warme bis heiße Sonnenperioden mit wenig Niederschlägen gibt.

Nektar

Nektar ist pflanzlicher Drüsensaft, der die Bienen durch seinen “unwiederstehlichen” süßen Duft die Bienen anlockt. Die Natur hat sich hier ein sehr ausgeklügeltes System des geben und nehmens einfallen lassen: Die Biene bekommt den Nektar und als Gegenleistung trägt sie in ihren dünnen “Haarkleid” Pollen von Pflanze zu Pflanze. Hierdurch kommt es zur Bestäubung der Pflanze (Fortpflanzung).

Die Nektarien liegen je nach Pflanze floral (innerhalb der Blüte) oder extrafloral (außerhalb der Blüte). Wichtig hierbei ist zu wissen, dass eine Biene blütenstetig ist. Das heißt sie fliegt ausschließlich die gleiche Pflanzegattung an!

Von Pflanze zu Pflanze gibt es auch unterschiede, wann der Nektar im Laufe eine Tages angeboten wird. Ein sehr wichtiger Faktor ist die Sonne. Nahezu jede Pflanze liebt die Sonne (wie wir auch) und richtet ihre Schönheit in Richtung Sonne aus.

Die Geschichte des Honigs

Bienen leben schon seit ca. 40 Millionen Jahren auf dieser Erde. Das weiß man relativ genau, da Bienen in Bernstein gefunden wurde. Die Zeit datiert auf 30-35 Millionen Jahre zurück!

Auch bei unseren Vorfahren war der Honig schon ein wichtiges und begertes Gut. So wertvoll, dass unsere Vorfahren in der Nähe des heutigen Valencia es an eine Felswand zeichneten: Zu sehen ist eine Frau die an einem Seil hängt und Honig sammelt! (…hier gehts zum Bild!) Die Malerei wurde auf ca. 12.000 Jahre vor unserer Zeit geschätzt.

Auch in den ältesten Kulturvölkern der Erde – die Ägypter, Babylonier, Hethiter, Sumerer, Chinesen – galt der Honig als Arznei und Kultobjekt. Bei den Ägyptern besaß die Biene einen so hohen Stellenwert, dass sie zum Symbolbild des Pharao wurde. Die berühmte Königin Hatscheptsu führt das Bild der Honigbiene auf ihrem Wappen und unter Ramses II wurden hohe Beamte teilweise mit Honig entlohnt!

Die Bienen wurden zu Zeiten der Ägypter in Amphoren/ gehalten und der Honig wurde sogar den Pharaonen ins Grab beigelegt. Die Aufzeichnungen der damaligen Zeit geben ebenfalls wieder, dass Honig als Wundheilungsmittel und bei vielen anderen Krankheiten eingesetzt wurde.

Bei den Sumerern fand man eine Tontagel, die Rezepte mit Honig beinhalteten – ein antikes Kochbuch mit Honig sozusagen. Die Babylonier stellten aus Honig Arzneien her und opferten ihren Gottheiten einen Brei aus Honig. Die Hethiter betrieben Bienenzucht, welche behörtlich reglementiert war. Der griechische Arzt Hippokrates behandelte innerliche und äußerliche Beschwerden mit Honig und stellte aus ca. 300 verschiedenen Rezepten verschiedenste Tinkturen und Arzneien her. Unter dem römischen Schriftstellen Plinius erlebte die damalige Imkerei ihren Höhepunkt.

Nach Christi Geburt und im Christentum hatte Honig eine starke Bedeutung. Jesus aß vor seinen Jüngern eine Honigwabe um ihnen zu zeigen, dass er auferstanden ist. Bis in das 6. Jahrhundert erhielten Täuflinge Milch und Honig.

Die Germanen hielten die Bienen in Körben – die Imker wurden Zeidler genannt – und setzten damit den Grundstein für die Hausbienenzucht. Die Zeidlerei bildete einen gesamten Berufsstand und war  so hoch angesehen und geschützt, dass Diebe, die Honig aus den Völkern nähmen mit ihrem Leben bezahlten.